Mit Leichtigkeit ins Vergnügen stürzen....

Tja, das mit den Stürzen ist so eine Sache....

von Heike Wycisk

 

Wenn wir ganz easy loslegen, dann kann es sein, dass uns Hindernisse begegnen, mit denen wir nicht gerechnet haben. Oder Hindernisse auftauchen, die wir nicht haben kommen sehen, obwohl wir uns gut vorbereitet haben. Das kann uns auch passieren, wenn wir einen großen weitreichenden Erfahrungsschatz haben. 1.000-mal hat es funktioniert und dann crasht es. Trial and Error ;-).

Es ist einfach so, dass wir nicht alles unter Kontrolle haben und auch nicht alles bis ins Detail planen und/oder vorhersehen können. Ziele sind ganz schön, aber Ziele können uns manchmal auch zu Fall bringen, wenn wir mit Scheuklappen und im Schweinsgalopp los düsen.

Und wenn wir uns dann mal volle Kanne auf die Nase legen bzw. so richtig „auf die Fresse“ fallen? Dann gibt es diesen Spruch: Dreck abklopfen, Krönchen wieder aufsetzen und weitermachen.

Hmmmm, aber da fehlt doch was?!

 

Genau! Erstmal kannst Du eine dicke Runde rumheulen. Vor Schmerz. Vor Frust. Vor Wut. Was auch immer.

Ja, ja, diesen verstaubten Satz „Ein Indianer kennt keinen Schmerz!“ kenne ich auch.

Der ist aber so was von realitätsfern und von gestern!

Auch ein Indianer kennt Schmerz!

Allerdings ist ein Indianer erst ein großer Indianer, wenn er den Schmerz fühlt.

Ja genau! Richtig gelesen! Er fühlt ihn. Das ist echter Indianer-Mut! 

Viele weichen dem Schmerz aus (mit Pillen oder anderen Mittelchen) oder verleugnen ihn. Das Wahrnehmen und spüren von Schmerz (und auch Frust, Wut, Angst), dass ist es, was einen Indianer stark und mächtig macht.

Wenn Du den Schmerz gefühlt hast, kann es weitergehen. 

Hört sich theatralisch an, gell?! Muss es aber nicht sein. Ist total normal.

Vielleicht brauchst Du auch erst eine Pause, damit die Verletzung verheilen kann?!

Schließlich sind wir Menschen. 

Das hast Du vergessen oder sogar verlernt? Kein Problem, dass kann jeder wieder lernen.

Und Schmerzen geben uns auch den Hinweis, dass ggf. etwas mächtig kaputtgegangen ist und Du besser eine Genesungspause machen solltest. Das muss jeder dann selber herausfinden, was gerade ansteht.

Manchmal schätzen wir es auch falsch ein und fangen zu früh wieder an. Entweder sind wir körperlich, mental oder emotional noch nicht wieder sattelfest.

Geduld ist hier gefragt! Ein Indianer weiß, wann er wieder loslegen kann. Und ggf. holt er sich auch einen Medizinmann dazu, der ihm sagt, wieviel Monde er die Mokassins noch stillhalten sollte.

Also, nach einem Sturz alles spüren, was da ist. Ist alles bereit, um weiterzufahren oder braucht es eine Pause oder Hilfe? Schmerz (und auch Wut, Frust oder Angst) spüren ... reinatmen ist auch immer ein guter Weg.

Und falls Dir jemand sagt, dass Du Dich anstellst und Du die Zähne zusammenbeißen und Dich zusammenreißen musst, dann kannst Du das auch gerne richtigstellen. Denn der andere spürt nicht das, was Du spürst (auch wenn er das behauptet: „...jaja, das kenne ich, das hatte ich auch mal...ist halb so wild...“).

Unser Körper im Zusammenspiel mit unserem Gehirn ist so schlau, Dich nach einem Dilemma etwas einzubremsen. Denn Du sollst Dir ja nicht nochmal weh tun. Dein Gehirn will Dich vor weiteren oder größeren Schaden schützen.

Das ist ja sehr ehrenhaft. Manchmal kann Dich das aber auch am Weitermachen hindern. Was dann? Dann gehe nach einer Pause in kleinen Schritten vorwärts, damit Dein ganzes System wieder Vertrauen in Dein Tun bekommt. Der Sturz wird zwar für immer gespeichert bleiben (im Gehirn und im Körper), aber je häufiger Du wieder gute Erfahrungen sammelst, desto mehr tritt dieses Sturzerlebnis in den Hintergrund.

Es ist schon toll, was unser Körper und Gehirn im Zusammenspiel so für uns tuen. Alles ist immer für uns. Der Körper ist einfach ein Wunderwerk. Hoch lebe unser Körper und unser Gehirn ;-)

Na dann, Surf (oder Rock´n Roll) Your Brain ;-)

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