Nasenatmung – die Duftdusche für das Gehirn
Ohne Nahrung kommen wir länger aus, aber ohne zu atmen nicht. Daher lohnt es sich, etwas genauer hinzuschauen.
von Heike Wycisk
Die meisten Menschen atmen beim Sport durch den Mund und können sich schwer vorstellen, dass es auch anders geht.
Es geht aber anders.
Wie?
Durch die Nase! Und das hat einige Vorteile.
Vorteilhaft ist die Nasenatmung,...
- weil die vielen Härchen auf der Nasenschleimhaut wie ein Staubsauger den „Schmutz“ herausfiltern. Die eingeatmete Luft wird durch die Nase noch besser gereinigt als durch den Mund und Hals, denn schon in der Nase wird unser Immunsystem aktiv. Dadurch kann besser gegen z.B. Schnupfen, Husten vorgebeugt werden.
- weil diverse Prozesse im Körper besser angeregt werden, z.B. Stoffwechsel, Durchblutung. Damit wiederum kommt unser Immunsystem auf Trab. Perfekt!
- weil das Herz und der Kreislauf geschont werden.
- weil Nasenatmung beruhigend auf den Organismus wirkt, denn in der Regel ist diese Atmung tiefer...sie kann bis in den Bauch und nicht nur bis in die Brust gehen. Versucht mal durch den Mund in den Bauch zu atmen. Das funktioniert nicht!
- weil sie zur Steigerung der Leistung beiträgt.
- weil eine Mundatmung eher hechelnd ist und dies vermittelt unserem Oberstübchen eine „Stresssituation“. Unser Gehirn interpretiert alle Körpersignale. Und wenn wir schnell durch den Mund atmen, „denkt“ unser neuronales Netzwerk im Kopf, dass wir auf der Flucht sind. Also sind die Alarmglocken an! Das verhindern wir mit einer Nasenatmung.
- weil wir die Natur wieder mehr riechen. Die Nase saugt die Gerüche auf, leitet sie an das Riechepithel in der Nasenhöhle und von dort geht es über den Riechnerv direkt in das Gehirn. Im Oberstübchen angekommen, werden unsere Nervenzellen durch die wohltuenden Düfte aktiviert. Und das sorgt für ein gutes Feeling! Nicht ohne Grund macht die Parfumindustrie unglaubliche Umsätze mit Düften ;-). Natürliche Düfte aus der Natur sind aber umsonst :-)
- weil sie durch die beruhigende Wirkung Spannungen löst, besonders in Brust-, Schulter- und Nackenbereich. Die Bereiche, die bei vielen Menschen am meisten verspannt sind.
- weil sie auch ohne Bewegung für Gelassenheit und guten Schlaf sorgt.
- weil wir bei der Nasenatmung mit Leichtigkeit lächeln können. Und lächeln hebt die Stimmung, da freut sich das Herz!
- weil sie auch im Alltag und Beruf eine wunderbare Möglichkeit ist, ruhig und gelassen zu bleiben ;-)
Ohne sich mit festen Regeln zu versklaven, kann man die Nasenübung einfach mal im Alltag ausprobieren. Beim Sport könnt Ihr die Nasenatmung zwischendurch mal spielerisch einbauen – abwechselnd Mund- und Nasenatmung. Mit etwas Übung ist eine Umstellung leicht möglich. Eine „Trockenübung“ zunächst ohne Bewegung erleichtert den Einstieg. Und wenn wir wissen, wie unser Gehirn funktioniert, gelingt diese Umgewöhnung im Handumdrehen.
Tipp: Regelmäßige Nasenduschen helfen dabei die Nasenschleimhaut im Gleichgewicht zu halten!
Breath your Brain ;-)