Stories

Kai und die Gedankenqualle

von Heike Wycisk

Die nervtötende Gedankenqualle – Was tun, wenn Du von diesem Tier angefallen wirst?

Wenn die Teufelsgedankenqualle wieder an Dir haftet, kann sie Dir das Leben richtig schwermachen. Sie erzählt Dir etwas davon, dass Du Dir nicht genug Mühe gibst. Sagt Dir, dass Du es eh nicht schaffst. Erzählt Dir, dass das doch zu anstrengend ist. Oder, dass andere es besser können, dass Du nicht schön genug, nicht stark genug, nicht schlau genug oder nicht fit genug bist..... Diese Gedankenqualle ist unheimlich einfallsreich und mitteilungsbedürftig. Und gibt keine Ruhe, wenn sie erstmal an Dir klebt. Ein total lästiges glibberiges Vieh! 

Gibt es Strategien, um die Qualle los zu werden?

Wenn diese Glibberqualle anfängt zu erzählen und so richtig in Fahrt kommt, versuchst Du mit verschiedensten Strategien diesem Gesabbel Einhalt zu gebieten. Als erstes versuchst Du, sie zu ignorieren. So wie früher als Kind beim Blinde Kuh spielen. Einfach die Hände vor die Augen nehmen und sagen „Ich seh Dich nicht, also bist Du auch nicht da!“. Du strengst Dich total an, um sie nicht zu hören. Das ist total ermüdend! 

Tja, das funktioniert natürlich nicht. Die Qualle klebt immer noch an Ort und Stelle und quatert weiter vor sich hin. Und durch den Versuch sie zu ignorieren, wird sie nur noch lauter und redet immer schneller und mehr. 

Dann die nächste Strategie. Ablenkung! Du machst `zig verschiedene Dinge, um Dich von diesem Geschnatter abzulenken. Du bist den ganzen Tag total aktiv und Dir fallen ganz viele Aktivitäten ein, die Du noch tun kannst. Nur dann kommt irgendwann der Moment, wenn nichts mehr zu tun ist. Dann tönt das Vieh lauter als zuvor auf Deinem Kopf. Aaaarrrghhh!!! 

Also weiter wuseln! Du arbeitest mega viel oder machst extrem ausgiebig Sport, damit Du am Abend nur noch schlafend ins Bett fällst und gar keine Gelegenheit hast, auf diese Qualle zu hören. Das Einschlafen klappt dann vermutlich ganz gut. Schließlich hast Du Dich bis zur Erschöpfung körperlich und geistig gefordert.

Und beim Aufwachen? Wer sagt Dir als erstes „Guten Morgen“? Die Gedankenqualle! Das Puddingtier ist über Nacht scheinbar noch aktiver geworden und redet und redet und redet. Und manchmal wachst Du sogar von dem Getratsche und Geläster auf.

Es gibt natürlich noch zahlreiche andere Strategien mit dem Ziel, Abhilfe zu schaffen. Manch einer versucht das lästige Tier mit literweise Alkohol, haufenweise ungesunder Nahrung (Kuchen, Chips, Schokolade, Kekse, Eis, Pommes, Burger, Pizza...) oder sogar mit Hilfe von Tabletten zu vergiften, um sie loszuwerden. Andere versuchen sich mit viel Koffein oder Energiedrinks wach zu halten, um möglichst viel aktiv sein zu können, weil Ablenkung ja helfen soll. Aber das klappt alles nicht!

Und was ist die Wirkung von diesen Strategien?

Was passiert dann? Du bist inzwischen restlos erledigt und wirst total sauer, schlecht gelaunt, weil Du nur noch genervt bist von diesem Saugtier. Du fängst an, andere Menschen in Deinem Umfeld anzugiften. Und meckerst nur noch rum. Du wirst selber zu einer Giftqualle! Außerdem verfolgt Dich eine dunkle Dauerregenwolke. Na toll! Jetzt nervt nicht nur die Sabbelqualle, sondern auch noch die Gewitterwolke, die sich immer ganz plötzlich entlädt. Wohlfühlen sieht anders aus! 

Du hast irgendwann den Eindruck, dass nicht nur eine Qualle, sondern ein ganzer Schwarm von Quallen auftaucht. Und die halten ein chaotisches Redekonzert. Natürlich sind es immer Horrorgeschichten, die diese Horde von Sülztieren von sich geben. Du siehst nur noch dieses Heer von Quallen, das Dich einhüllt. Und aus der Gewitterwolke werden erst Stürme und dann große Naturkatastrophen. Ein riesengroßer Strudel aus Laberquallen und Gewitterwolken! Total anstrengend! Alles dreht sich nur noch darum!   

Und früher oder später bist Du nur noch wie betäubt und wirst ganz lethargisch. Denn es ist ja so anstrengend. Und der Kampf scheint aussichtslos. Du glaubst all diese Dinge, die Dir die Gedankenquallen so erzählen. Wenn Du das ständig hörst, dann muss doch wohl etwas Wahres dran sein?!

Du ergibst Dich, verlierst Elan, wirst ganz träge und leer. Du hast zu nichts mehr Lust. Denn egal was Du tust, diese Saugnäpfe halten sich hartnäckig. Die Gedankenquallen sitzen mit einem breiten Siegergrinsen auf Dir. Und nun? Steht der Gewinner fest? 

Wie kannst Du der Gedankenqualle begegnen?

So weit müssen wir es natürlich nicht kommen lassen ;-) Was kannst Du tun?

Du kannst diese Gedankenqualle, wenn sie sich andockt, anschauen. Und sagen „Hallo, auch mal wieder da?!“ Du kannst Dir die Qualle genauer anschauen. Wie sieht sie aus? Welche Farbe hat sie? Wie groß ist sie? Wie fühlt es sich an, wenn sie auf Dir klebt? Wo hat sie sich genau angehaftet? Am Kopf? Am Bauch? Im Nacken? Am Rücken? Und Du kannst sie fragen, was sie mitteilen will. Du kannst die Klebequalle einfach mal reden lassen. Und dann sagen „Aha! Danke für den Beitrag! Ich wünsche Dir noch einen angenehmen Tag!“ Vielleicht wirst Du sie nicht ganz los. Aber vielleicht lösen sich ein paar von den Saug-Tentakeln. Und es fühlt sich nicht mehr ganz so unangenehm an. Du kannst es wiederholen und schauen was passiert. Vielleicht wird eine andere Qualle kommen und das gleiche Spielchen versuchen. Dann kannst Du auch dieser Qualle „Guten Tag!“ sagen und fragen, was sie zu sagen hat.

Eines Tages werden die Gedankenquallen weniger Lust verspüren, Dich als Saugobjekt zu nutzen. Sie werden zwar immer noch auftauchen und andocken, aber ziehen dann auch weiter. Denn Du lässt Dich von ihnen nicht mehr aus der Ruhe bringen. Sie tauchen auf und tauchen auch wieder ab. Dann surfst Du die meiste Zeit mit Leichtigkeit und ohne viele Lastquallen durchs Leben ;-)

Ist es bei Dir auch eine Qualle? Oder wie sieht es bei Dir aus? Ist es eher ein Seestern von der stechenden Art? Oder der Stachelrochen, der immer piesackt? Die Würgeschlange, die Dich nicht loslässt? Was tust Du wenn, das Tier auftaucht? Was hilft Dir?

Was dies alles mit dem Gehirn zu tun hat, fragst Du Dich? Vermutlich ist Dir klar, dass diese Gedankenqualle ein Konstrukt von Deinem Gehirn ist. Das Gehirn fabriziert pausenlos Gedankenquallen. Und die bestimmen oft unser Tun und Handeln – häufig nicht zu unserem Besten. Mit Brain Training können wir der Quallenflut Herr werden.

Also, Surf Your Brain ;-) 

 

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Jack der Jogger und die Nasenatmung

von Heike Wycisk

Nasenatmung – die Duftdusche für das Gehirn

Die meisten Menschen atmen beim Sport durch den Mund und können sich schwer vorstellen, dass es auch anders geht.

Es geht aber anders.

Wie?

Durch die Nase! Und das hat einige Vorteile.

Vorteilhaft ist die Nasenatmung,...

 

  • weil die vielen Härchen auf der Nasenschleimhaut wie ein Staubsauger den „Schmutz“ herausfiltern. Die eingeatmete Luft wird durch die Nase noch besser gereinigt als durch den Mund und Hals, denn schon in der Nase wird unser Immunsystem aktiv. Dadurch kann besser gegen z.B. Schnupfen, Husten vorgebeugt werden.
  • weil diverse Prozesse im Körper besser angeregt werden, z.B. Stoffwechsel, Durchblutung. Damit wiederum kommt unser Immunsystem auf Trab. Perfekt!
  • weil das Herz und der Kreislauf geschont werden.
  • weil Nasenatmung beruhigend auf den Organismus wirkt, denn in der Regel ist diese Atmung tiefer...sie kann bis in den Bauch und nicht nur bis in die Brust gehen. Versucht mal durch den Mund in den Bauch zu atmen. Das funktioniert nicht!
  • weil sie zur Steigerung der Leistung beiträgt.
  • weil eine Mundatmung eher hechelnd ist und dies vermittelt unserem Oberstübchen eine „Stresssituation“. Unser Gehirn interpretiert alle Körpersignale. Und wenn wir schnell durch den Mund atmen, „denkt“ unser neuronales Netzwerk im Kopf, dass wir auf der Flucht sind. Also sind die Alarmglocken an! Das verhindern wir mit einer Nasenatmung.
  • weil wir die Natur wieder mehr riechen. Die Nase saugt die Gerüche auf, leitet sie an das Riechepithel in der Nasenhöhle und von dort geht es über den Riechnerv direkt in das Gehirn. Im Oberstübchen angekommen, werden unsere Nervenzellen durch die wohltuenden Düfte aktiviert. Und das sorgt für ein gutes Feeling! Nicht ohne Grund macht die Parfumindustrie unglaubliche Umsätze mit Düften ;-). Natürliche Düfte aus der Natur sind aber umsonst :-)
  • weil sie durch die beruhigende Wirkung Spannungen löst, besonders in Brust-, Schulter- und Nackenbereich. Die Bereiche, die bei vielen Menschen am meisten verspannt sind.
  • weil sie auch ohne Bewegung für Gelassenheit und guten Schlaf sorgt.
  • weil wir bei der Nasenatmung mit Leichtigkeit lächeln können. Und lächeln hebt die Stimmung, da freut sich das Herz!
  • weil sie auch im Alltag und Beruf eine wunderbare Möglichkeit ist, ruhig und gelassen zu bleiben ;-)

Ohne sich mit festen Regeln zu versklaven, kann man die Nasenübung einfach mal im Alltag ausprobieren. Beim Sport könnt Ihr die Nasenatmung zwischendurch mal spielerisch einbauen – abwechselnd Mund- und Nasenatmung. Mit etwas Übung ist eine Umstellung leicht möglich. Eine „Trockenübung“ zunächst ohne Bewegung erleichtert den Einstieg. Und wenn wir wissen, wie unser Gehirn funktioniert, gelingt diese Umgewöhnung im Handumdrehen. 

Tipp: Regelmäßige Nasenduschen helfen dabei die Nasenschleimhaut im Gleichgewicht zu halten! 

Breath your Brain ;-)

 

 

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Hochwertige Fette sind der Turbo für´s Hirn

von Heike Wycisk

Voll Fett! Der Turbo für´s Hirn

Lange galten Fette als Dickmacher und waren in einer gesunden, schlankheitsbewussten Ernährung verschrien. Heute weiß man aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse, dass die richtigen Fette einen großen Teil zu einer Gesunderhaltung und Fitness – körperlich und geistig – beitragen. Sie sind für unser tägliches Essen sogar sehr wichtig!

Warum brauchen wir Fette?

Nicht nur unsere Muskeln brauchen Fett als Treibstoff (neben Kohlenhydraten als schneller „Energielieferant“ und Eiweiß als Muskel-„Baustoff“) auch unser Gehirn benötigt Fette. Denn dieses besteht aus Milliarden von Nervenzellen und diese bzw. die Zellmembrane bestehen zum Großteil aus Fetten. Quasi unser Gehirnschmalz ;-) Fette erhöhen also unser Denkvermögen!

Und manchmal vergessen wir es, aber unser Herz ist ein Muskel. Demnach freut sich auch unser Herz über die richtigen Fette in der passenden Dosis. Genügend "Sprit" für unsere „Pumpe“ ist wichtig!

Die richtigen Fette in der passenden Dosierung machen zudem schlank, denn Fette lassen den Insulinspiegel nicht so ansteigen wie Kohlenhydrate. Kohlenhydrate sind zwar zur schnellen Energiegewinnung hilfreich, machen aber in zu großer Menge dick. Denn nicht verwertete Kohlenhydrate werden gespeichert und wenn diese nicht „abgearbeitet“ werden, gibt es „Hüftspeck“ oder die bekannten „Love Handles“. Das wollen wir ja nun nicht! Denn mit Hüftgold läuft es sich schwerer! 

 

Fette sind gut für die „Schleusen der Zellen“:

Man könnte zum Thema Fette auch noch tiefer in die Mitochondrien-Medizin einsteigen. Aber um es einfach auszudrücken: unsere Zellen brauchen für den Austausch von lebenswichtigen Stoffen hochwertige Omega 3- und Omega 6-Fettsäuren. Denn diese erhalten die Membrane gesund. Über die Membrane erfolgt mit Hilfe von Protein-Rezeptoren – das sind quasi die Andockstationen der Zellen - der Austausch von Hormonen und Neurotransmittern bzw. Botenstoffe. Die Membrane sind also die „Schleusen“ für diese wichtigen Austauschstoffe. Und diese „Schleusentore“ bestehen zur Hälfte aus Eiweißmolekülen und Fettsäuren. Wenn diese Tore dicht sind und nicht funktionieren, gibt es keinen Nachschub für die komplexen Prozesse in unserem Organismus. Dann ist Stillstand im System angesagt. Und dann kann z.B. das Immunsystem schlapp machen. Ein gesundes Immunsystem benötigt also die richtige Menge an hochwertigen Fetten.

Was passiert, wenn zu wenig oder falsche Fette aufgenommen werden?

Wenn über die „Schleusentore“ der Austausch von Botenstoffen und Hormonen z.B. im Gehirn gestört ist, geht es zu Lasten unseres Wohlbefindens. Ein zu niedriger Spiegel von Fettsäuren kann uns frustriert, deprimiert, unkonzentriert und wütend machen. Eine Studie z.B. soll zu dem Ergebnis gekommen sein, dass Norweger, die regelmäßig Lebertran zu sich nehmen, häufig weniger depressiv sind.

Nun reicht natürlich nicht der Griff zur Ölflasche, um glücklich und zufrieden zu sein. So einfach ist es nicht! Für ein zufriedenes Leben spielen selbstverständlich noch weitere Dinge eine Rolle. Nur durch einen Löffel Öl wird man nicht happy! Aber die Wahrscheinlichkeit steigt mit einer vielseitigen, natürlichen und köstlichen Ernährung. Und dazu zählen auch die richtigen Fette. Denn ist der Körper gesund, freut sich der Mensch. Fette sind auch wichtig für die Vitaminaufnahmen, denn einige Vitamine sind nicht wasser-, sondern fettlöslich. Nehmen wir zu wenig Fette zu uns, werden bestimmte Vitamine nicht aufgenommen und verarbeitet. Dann kommt wieder das Immunsystem – unsere „Körperpolizei“, die für Ordnung sorgt - zu kurz. 

Welches sind die richtigen Fette?

Diese Frage ist inzwischen etwas überholt. Vielfach wird in mehrfach ungesättigte, einfach gesättigte und gesättigte Fette unterschieden. Das ist nicht falsch. Aber die Frage sollte heute insbesondere auch heißen, in welchem Verhältnis sollten die verschiedenen Fette aufgenommen werden. Denn die Balance der verschiedenen Fettsäuren ist entscheidend.

Und hier geht es in erster Linie um Omega 6 und Omega 3 Fette. Inzwischen wurde heraufgefunden, dass Omega 6 Fettsäuren Entzündungsprozesse fördern. Daher kann man grob sagen, dass der Anteil an Omega 3 höher sein soll (doppelt soviel Omega 3). Oft werden zu viel Omega 6 Fette verwendet.

Empfohlene Öle sind Leinöl, Hanföl, Rapsöl, Walnussöl und Weizenkeimöl, Traubenkernöl sowie Olivenöl. Natürlich bio und schonend hergestellt!

Auch fettreicher Meeresfisch (z.B. Makrele, Hering und Lachs) hat einen hohen Anteil an Omega 3-Fettsäuren. Allerdings ist hier natürlich wichtig, auf schonende Fangmethoden zu achten, um eine Überfischung der Meere zu verhindern. Denn wir wollen ja nicht das Leben im Meer aus dem Gleichgewicht bringen. 

Fette mit hohen Omega 6 Anteilen sind Sonnenblumenöl, Diestelöl, Maiskeimöl, Sojaöl. Davon sollte weniger verzehrt werden.

Öle können aber auch gemischt werden, damit die Balance zwischen Omega 3 und 6 wieder stimmt.

Was ist mit tierischen Fetten?

Tierische Fette sind per se nicht schlechter. Allerdings fördern tierische Fette Entzündungen. Menschen, die z.B. an Rheuma, Arthrose oder Schuppenflechte leiden, sollten daher wenig davon verspeisen oder ganz drauf verzichten. Fakt ist definitiv, dass ein hoher Anteil von tierischen Fetten nicht empfehlenswert ist. Wichtig ist beim Fleischkauf außerdem, dass es aus gesunder und tierfreundlicher Haltung stammt. Denn sind die Tiere gesund, brauchen sie keine pharmazeutische Unterstützung. Da geht es dem Tier genauso wie dem Menschen ;-) Fleisch von Weidentieren in geringen Mengen mit viel Gemüse ist also unbedenklich. Besser weniger und teurer, als viel und billig kaufen, lautet die Devise!

Jeder kann natürlich selber entscheiden, ob er tierische Fette in Form von Fisch und Fleisch essen möchte oder nicht. Da spielen mehrere Überlegungen eine Rolle, z.B. moralische, aufgrund der häufig tierunfreundlichen Haltung und Aufzucht und auch Umweltaspekte. Denn die Massentierhaltung ist auch eine Belastung für unsere Umwelt. Informieren und dann entscheiden ist immer gut!

Noch etwas zu gesättigten Fetten:

Lange galten gesättigte Fette als ungesund. Inzwischen ist jedoch erwiesen, dass durch gesättigte Fette das (gute) HDL-Cholesterin steigt. Gleichzeitig werden die LDL-Cholesterin Partikel größer. Und dieser Vorgang schützt die Gefäße. Wenn wir Kohlenhydrate essen, steigt das LDL-Cholesterin in Form von kleinen dichten Partikeln und diese gelten als gefäßschädigend. Bei einem großen LDL-Partikel ist die Gefahr nicht so hoch, dass es oxidiert. Und oxidiertes Cholesterin ist schädlich.

Zu viele Kohlenhydrate fördern also schlechte LDL-Cholesterin Partikel und gesättigte Fettsäuren aus tierischen Fetten bewirken das Gegenteil. Aber auch hier gilt: das richtige Maß ist entscheidend!

Einige Ernährungskonzepte beziehen sich darauf, dass schon der Steinzeitmensch Fleisch gegessen haben. Ja, das ist richtig. Allerdings erlegte der Steinzeitmann nicht täglich ein Mammut oder ein anderes Tier. Es gab auch lange fleischlose Phasen. Es ist gut, wenn die Portion "Grünzeug" viel größer als das Stück Fleisch auf dem Teller ist ;-)

Welche Fette sollten komplett gemieden werden?

Insbesondere sollten Fette aus stark verarbeitetem Fleisch (insbesondere Wurst, Salami) und alle frittierten Nahrungsmitteln (Transfettsäuren) wie Pommes gemieden werden. Diese sogenannten gehärteten Fette oder Transfette sind gesundheitsschädlich, denn sie verstopfen die „Leitungen“, auch in unserer Schaltzentrale. Das liegt daran, dass überschüssiges Fett nicht nur in unserem „Rettungsring“ rund um die Hüfte, sondern auch in den Arterien in unserem Oberstübchen abgelagert wird.

Wenn die Hüftringe klein bleiben sollen, so wäre es vorteilhaft , wenn Nussnougatcreme, Fertigbackmischungen, Chips, Wurst, Pommes, Blätterteig, Fertiggerichten wie auch Pizza, Margarine, Fertiggerichte nicht auf dem täglichen Speiseplan stehen ;-) Man fällt nicht gleich um, wenn man diese Dinge ist, aber fitter, schlauer oder schöner wird man dadurch nicht unbedingt ;-)

Ist sonst noch etwas wichtig?

Ja, und zwar folgendes:

  • Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass das Öl kaltgepresst ist, denn bei einer nachlässigen Verarbeitung werden wertvolle Inhaltsstoffe zerstört. Bei Ölen lohnt es sich definitiv, ein paar Euro mehr in die Hand zu nehmen.
  • Und vorsichtig, viele gute Fette sind nicht sehr hitzebeständig. Zum Braten nur Kokosfett und Sesamöl verwenden, da diese hitzebeständig sind. Olivenöl z.B. sollte nicht erhitzt werden, da dann schädliche Oxidationsprozesse entstehen, denn ab 140 Grad werden viele Öl zerstört. Besser mal Fisch dünsten oder Fleisch auch kochen.
  • Wichtig ist auch eine kühle, dunkle Lagerung (Kühlschrank), denn essentielle Fette verderben schneller als billige Öle. Also lieber kleine Flaschen und nicht auf Vorrat kaufen sowie innerhalb von 4 bis 6 Wochen verzehren.
  • Menschen mit entzündungsgedingten Erkrankungen sollten auf tierische Fette verzichten.
  • Ein bis zwei Esslöffel unerhitztes Öl am Tag (Leinöl und Weizenkeimöl) kann z.B. unter den Haferbrei oder in einen selbstgemachten Magerquark mit Früchten gerührt werden. Pur geht natürlich auch ;-) Dann hat Euer Gehirn schon gut „Zündstoff“ für den Tag!

KURZUM:

Nicht nur hochwertige pflanzliche Fette sind gut, auch tierische Fette sind OK. Aber die Dosis ist entscheidend und die Balance zwischen Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren. Je nach gesundheitlicher Situation und körperlicher Beanspruchung sind die Fette unterschiedlich zu dosieren. Auch hier gibt es also keine Pauschallösung – individuell auf den Bedarf abstimmen.

Gesunde Fette sind Energielieferanten und fördern den Austausch von Botenstoffen und verbessern dadurch unsere Konzentrationsfähigkeit, unsere Stimmung und unsere Lernbereitschaft. Außerdem sind sie gut für die Schönheit (denn unsere Haut freut sich auch über gute Fette) und unser Immunsystem.

Das was wir essen beeinflusst unseren Stoffwechsel in unserem Körper – und in unserem Kopf! Und wenn in unserem Oberstübchen die Botenstoffe ungehindert von Zelle zu Zelle kommen, läuft das Leben leichter :-) 

Also, surf your brain with oil!

 

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Algen - Nervennahrung aus dem Meer

von Heike Wycisk

Die Meeresspaghetti – Algen mal ganz anders

Wer schon mal Sushi gegessen hat, kennt Algen als Nahrungsmittel, denn in der asiatischen Küche wird schon lange auf Algen gesetzt. In Europa sind Algen doch eher noch etwas Exotisches.

Dabei hat Europa viele Küstengebiete, an denen die Algen prächtig wachsen. Wieso also nicht mehr Algen in den Speiseplan einbinden? Denn Algen sind derzeit noch ein wenig genutztes , nachhaltiges „Meeresgemüse“. Und sie können mit wenig Kalorien, aber vielen Nährstoffen die klassische Hartweizen-Nudel in den Schatten stellen. Zudem sind sie getrocknet lange haltbar.

Die Spaghetti aus dem Meer hat ca. 85 Prozent weniger Kalorien als die althergebrachte Pasta-Variante. Algen enthalten z.B. Eisen, Omega-3-Fettsäuren und Jod. Algen beinhalten außerdem viel Ballaststoffe, sind glutenfrei und vegan. Ein dickes Paket von Vorteilen! Algen enthalten außerdem Vitamin-B12, welches wichtig für unsere Nervenzellen ist. Unser Körper und Gehirn braucht auf jeden Fall Vitamin B12, um leistungsfähig zu sein. Dieses Vitamin hat großen Einfluss auf das körperliche, mentale sowie emotionale Befinden. Eine regelmäßige Blutuntersuchung, ob genügend Vitamin B12 aufgenommen wird, lohnt sich. Denn Vitamin B-12 ist hitzelabil und zudem sind pflanzliche Vitamin B12 Lieferanten nicht vergleichbar mit tierischen Quellen. Für strikte Vegetarier und Veganer ist also die Kenntnis über den eigenen Vitamin B12 Haushalt sehr wichtig. Ggf. ist ein Vitamin B12 Ergänzungsmittel empfehlenswert. Auch kann die Vitamin B12 Aufnahme durch eine gestörte Magenschleimhaut oder Medikamente (Antibiotika, Pille) verhindert oder erschwert werden.

Es gibt natürlich unterschiedliche Algen, die jeweils auch andere Geschmacksnerven treffen. Und für die Verwertung in der Küche gibt es verschiedene Möglichkeiten die Algen zu verwenden. Sie können gekocht werden, in herzhafte Teigvarianten geknetet, frittiert oder einfach als „Würzung“ auf Salat gestreut werden. Wem der Geschmack zu intensiv ist, kann sie vorher in Wasser einlegen, nach dem Kochen in warmen Wasser ziehen lassen oder etwas Zitrone oder Ingwer zugeben. Es gibt Rotalgen (Nori und Dulse), Braunalgen (Wakame, Meeresspaghetti oder auch Meeresbohne genannt), Grünalge (Meeressalat), pazifische Braunalge (Arame), japanische Braunalge (Kombu) und noch einige mehr, die jeweils unterschiedliche Jod- und Mineralgehalte beinhalten. Eine kontrollierte Herkunft – wie auch bei Gemüse – ist bei den Algen natürlich auch zu empfehlen (Bio oder Naturland zertifiziert).

Einige Bioläden wie bieten inzwischen auch die Algen als Spaghetti an. Online gibt es verschiedene Bezugsquellen. Versuch macht klug ;-)

Ich persönlich finde die Meeresspaghetti sehr gewöhnungsbedürftig, aber unter die Vollkornspaghetti gemischt oder die Dulse als Algenflocke in die Gemüsepfanne oder auf den Salat gestreut finde ich sehr köstlich!

 

PS: Was auch sehr interessant ist: Algen bzw. Abfallstoffe aus Algen werden zur Herstellung biobasierter Kunststoffe verwendet und daraus alternative Verpackungsmaterialien hergestellt - z.B. kompostierbare Folien. Das klingt doch gut!

 


Bild: Meeresspaghetti mit Möhren, grünen Bohnen und Kresse
Foto: Heike Wycisk

 

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Die Bakterien-Party

von Heike Wycisk

Was Darmbakterien mit unserer Stimmung zu tun haben...

Welche Gemeinsamkeiten und Verbindungen gibt es zwischen unserem Gehirn und unserem Darm?

Also, auf jeden Fall ist eine Gemeinsamkeit, dass unheimlich viel los ist - im Darm und im Gehirn. Viele Sachverhalte wurden durch die Wissenschaft schon aufgedeckt. Auch hier gibt es immer wieder viele neue Entdeckungen. Unglaublich spannend!

Eine weitere große Gemeinsamkeit ist die unglaubliche Menge an Nervenzellen, die sich in unserem Gehirn und auch in unserem Darm befinden. Unser Darm ist quasi unser zweites Gehirn.  Laut aktuellen Angaben gibt es ca. 86 Milliarden Neuronen (Nervenzellen) in unserem Oberstübchen. Inzwischen ist bekannt, dass Nervenzellen mit Hilfe von elektrischen und chemischen Signalen kommunizieren. Ein höchst komplexer Vorgang! Hundert Millionen Nervenzellen sollen es in unserem ca. 7 Meter langen Verdauungssystem sein. Und diese Nervenzellen sind mehr oder weniger mit einander verbunden – je nachdem wie aktiv wir sind und auch wie wir uns ernähren. Bei einer Vergiftung z.B. senden die Nervenzellen des Darms Signale an das Gehirn und dort wird Übelkeit und Erbrechen ausgelöst. Das ist schon erstaunlich, was da alles passiert.

Diese vielen Nervenzellen im Darm und im Gehirn sowie die zahlreichen Botenstoffe, die bei den komplexen Prozessen ausgeschüttet werden, ermöglichen eine Verbindung und Kommunikation zwischen dem Darmhirn und unserer Schaltzentrale im Kopf. Inzwischen weiß die Wissenschaft, dass die Beschaffenheit und der Zustand des Darms das Gehirn beeinflussen – positiv wie auch negativ. Ist der Darm bzw. die Darmflora nicht im Gleichgewicht, kann es z.B. zu neurologischen Problemen kommen. Denn die Bakterien, die sich in unserer Darmflora tummeln, stimulieren die Nervenzellen, die wiederum Signale an das Gehirn senden. 

Alle diese Mikroorganismen, die mit unserem Körper in einem "Team zusammenleben" werden auch als Mikrobiom oder Superorganismus bezeichnet. Unser Körper besitzt laut wissenschaftlichen Erkenntnissen mehr Bakterien als körpereigene Zellen. Rund zwei bis drei Kilogramm soll unser Körper insgesamt von diesen Mikroorganismen beherbergen. Das ist wirklich enorm! Diese Bakterien sind aber nicht nur im Darm, sondern beispielsweise auch auf der Haut oder in unseren Schleimhäuten zu finden.

Je mehr gute Bakterien im Darm zu Hause sind, desto besser ist unser Immunsystem auf Trab und kann die nicht so guten Bakterien, Pilze und Viren bekämpfen. Daher ist es wichtig, mit einer ausgewogenen Ernährung dafür zu sorgen, dass unser Bakterienstamm im Darm möglichst vielseitig bleibt. Artenvielfalt ist also nicht nur in der Natur gut, sondern auch in unserem Körper. Auch werden durch vielseitige Bakterienstämme genügend Enzyme produziert, die dafür sorgen, dass eine gute Verdauung abläuft. Bakterien sind also nicht per se „gefährlich“, sie sind für uns Menschen sogar überlebenswichtig.

Denn ist die Bakteriengemeinschaft aus dem Gleichgewicht, kann dies zu diversen Krankheiten führen, z.B. auch Depressionen. Also, beeinflusst unsere Ernährung und das was wir zu uns nehmen (natürlich auch Alkohol, Medikamente) auch unsere mentale Stimmungslage. Denn die Nervenzellen in unserem Darm stehen mit verschiedenen Regionen in unserem Gehirn in Verbindung, u.a. mit dem limbischen System. Und diese Gehirnregion ist u.a. an der Steuerung unserer Emotionen beteiligt, aber auch für unseren Antrieb und auch für unsere Gedächtnis- und Lernprozesse zuständig.

Bild: Bakterienparty
Illustratorin: Heike Wycisk

Unser Verdauungssystem ist also wichtig für unser Wohlbefinden, unser Immunsystem, unsere Stimmung und unsere Leistungsfähigkeit.

Also viele gute Gründe sich nicht mit Fast Food, Fertiggerichten oder Süßigkeiten, sondern mit vielen natürlichen Nahrungsmitteln ausgewogen zu ernähren.

Also: Surf Your Brain and Surf Your Digestive System! Das bringt gute Laune!

 

 

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Über mich

Mein Ziel ist es, meine Erfahrungen und mein Wissen weiterzugeben. Damit jeder mentale Stärke und ein gesundes Körpergefühl entwickeln kann. Ich unterstütze meine Kunden dabei, ihre individuellen Potentiale und Stärken zu erkennen und auszubauen und zeige, wie diese Stärken auch unter schwierigen Umständen abrufbar sind.